Die durch VERAISON vertretene Aktionärsgruppe nimmt zur Kenntnis, dass die von ihr verlangte ausserordentliche Generalversammlung am 16. September 2020 – also vier! Monate nachdem das Begehren gestellt wurde – endlich stattfinden soll. Die vom Verwaltungsrat der Aryzta bisher angewandte Verzögerungstaktik wird damit nahtlos fortgesetzt. Mit dem Bruch seiner früheren öffentlichen Zusicherung, die ausserordentliche Generalversammlung bis Mitte August abzuhalten, missbraucht der Verwaltungsrat das Vertrauen der Aktionäre und missachtet deren Grundrechte.
Seit 2017 hat es der derzeitige Verwaltungsrat versäumt, die strategischen Weichen richtig zu stellen, um Aryzta zu fokussieren und die Komplexität des Unternehmens zu reduzieren. Die massive Wertvernichtung ist ein deutlicher Ausdruck dafür. Es ist befremdend, dass die im Mai 2020 durch den Verwaltungsrat von Aryzta kurzfristig angekündigte strategische Überprüfung offenbar ergebnislos verlaufen ist und nun der Verkauf des Unternehmens in den Vordergrund rückt. Dies führt zu unnötiger Verwirrung bei Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten und weiteren Stakeholdern. Offenbar glauben der Präsident und der Verwaltungsrat nicht an eine Zukunft des Unternehmens unter ihrer Führung.
Die Aktionärsgruppe wird jede strategische Massnahme ablehnen, welcher es an Transparenz mangelt. Sie ist der Ansicht, dass solche Massnahmen vom neuen, am 16. September zu wählenden, Verwaltungsrat überprüft werden müssen. Darüber hinaus wird die Aktionärsgruppe alle rechtlichen Schritte ergreifen, damit die ausserordentliche Generalversammlung am 16. September 2020 tatsächlich stattfindet und um eine weitere Wertvernichtung durch den derzeitigen Verwaltungsrat in der Übergangsperiode zu mindern.
Der Präsident des Verwaltungsrats und zwei weitere Verwaltungsratsmitglieder haben ihren Rücktritt angekündigt. Dies ist ein erster Schritt, der aber nicht ausreicht. Die drei von der Aktionärsgruppe vorgeschlagenen unabhängigen Kandidaten, Urs Jordi, Heiner Kamps und Armin Bieri, bringen die erforderliche Industriekompetenz und Führungserfahrung mit, um Aryzta wieder auf eine solide Basis zu stellen.
Die Aktionärsgruppe ist überzeugt, dass Aryzta mit einem erheblichen Abschlag zu seinem inneren Wert gehandelt wird. Unserer Ansicht nach ist das Unternehmen in attraktiven Märkten tätig, mit starken Positionen in den Kernmärkten. Aryzta hat deshalb grosses Potenzial, wenn das Unternehmen den richtigen Weg einschlägt. Die unabhängigen Verwaltungsratskandidaten haben eine klare Vorstellung davon, Aryzta auf den Kern zu fokussieren. Dies wird Risiken reduzieren und kann den nachhaltigen Unternehmenswert erheblich steigern. Der vorgeschlagene Führungswechsel hat denn auch in den letzten Wochen eine breite Unterstützung von zahlreichen Aktionären erhalten und liegt im besten Interesse aller Stakeholder.